Inspirationsbrief Nr. 2/2023

Selbstheilung, Molekül für Molekül, wenn du traumatische Erlebnisse verschiedenster
Art kennst.

Bestimmt immer mehr dein Gedanken-Karussell dein Leben, statt dass du dich im Hier &
Jetzt verankert fühlst? Wie viele in der heutigen Zeit, bin auch ich betroffen von einem leicht
erregbaren autonomen Nervensystem.
In meinem Inspirationsbrief 4/2021 über den Selbstheilungsnerv (Vagus Nerv) habe ich dir
bereits unser autonomes Nervensystem (ANS) vorgestellt. Es dient primär dem Überleben
des physischen Körpers.
Täglich denken wir 60’000 – 80’000 Gedanken, 2 – 3% davon bewusst. Jeder unserer
Gedanken hat eine Wirkung und 99% davon sind wertend. Also herrscht alles andere als
Ruhe und Frieden in unserem Inneren. Doch ist es nicht das Wertvollste überhaupt in uns zu
ruhen und Gelassenheit zu empfinden? Das ist wahre Gesundheit!
Öffne nun die Beilage; sie hilft dir bei den nachfolgenden Erklärungen.
Ist dein vorderer Vagus-Ast aktiviert, atmest du ruhig, fühlst dich gelassen und
kommunizierst bewusst um deine Herausforderungen anzupacken. Du fühlst dich in
Sicherheit. Befindest du dich hingegen im Nervensystem im Sympathikus (entspringt dem
limbischen Gehirn, das für unsere Emotionen zuständig ist) ist deine Erregung und die
Immobilisation aus Angst hoch. Die Verdauung wird abrupt gehemmt, Atmung und
Herzschlag sind erhöht, denn du fühlst dich in Gefahr. Befindest du dich jedoch im hinteren
Vagus-Ast (unser sogenanntes Reptilienhirn, das sehr langsam reagiert), herrscht absoluter
Notstand, deine Situation ist lebensbedrohend. Wenn der Sympathikus oder der hintere
Vagus-Ast aktiviert sind, dann «erscheinen unsere Handlungen irrational, laufen oft unseren
eigenen besten Interessen zuwider und können uns selbst und anderen schaden» (Stanley
Rosenberg). Was du in diesem Moment benötigst ist Sicherheit und Verbindung. Stephen
Porges beschreibt die Polyvagal-Theorie als «die Beziehung zwischen viszeralen
Erfahrungen und der Kontrolle des Vagus Nervs über Herz, Lunge und den
Verdauungstrakt».
Werde JETZT aktiv um deine Gesundheit zu unterstützen. Seit ich meinem Nervensystem
mehr Beachtung schenke, kann ich besser einschlafen und Wortfindungsstörungen gehören
der Vergangenheit an. Hier ein paar wirkungsvolle Tipps zur sofortigen Umsetzung:

  • Versuche anhand des Beilage Dokuments dein Nervensystem zu beobachten. Falls
    du feststellst, dass du dich über ein Thema ereiferst, schneller sprichst, eine flache
    Atmung bekommst etc., ist es Zeit deine Ressourcen anzuzapfen. Sei dies an die
    frische Luft oder spazieren zu gehen, innezuhalten und durchzuatmen, eine
    Entspannungsübung zu machen u.v.m.
  • Integriere immer wieder kurze Atempausen bzw. Inseln während dem Tag statt einer
    grossen Pause. Dank der vielen kleinen Inseln kann dein Parasympathikus
    zwischendurch immer wieder entspannen bevor dein Sympathikus erneut anspannt.
    Bei nur einer grossen Pause verbleibst du nämlich viel länger in der Anspannung und
    damit in der Immobilisation durch Angst (hohes Stressniveau)!
  • Atme ca. zweimal so lange aus wie du einatmest. Damit begünstigst du den
    Parasympathikus und damit wiederum die Entspannung. Die Einatmung aktiviert,
    wie oben beschrieben, den Sympathikus und dadurch die Anspannung in uns.
  • Neurogenes Zittern hilft dir deine Traumata / Anspannungen verschiedenster Art
    loszulassen. Mit mindestens zehn Minuten Zittern pro Tag trainierst du direkt dein
    Unterbewusstsein. So kannst du tiefgreifende Veränderungen erzielen (kann
    erschöpfen, darum immer mal wieder innehalten und spüren, wieviel es braucht):
    siehe Video Trauma und Stress durch neurogenes Zittern lösen – YouTube

Diese Tipps habe ich selbst erfolgreich an mir erprobt und empfinde sie als einfach, schnell
und sicher durchführbar. Das Beste daran: Mehr Entspannung bedeutet mehr Energie.
Dank einem entspannten Nervensystem aktivierst du alle deine Sinne (hören, sehen,
riechen, schmecken sowie tasten) und bist zugleich im Hier & Jetzt! Wichtig: Erholung
braucht Wiederholung!
Wenn dir etwas unklar erscheint, du Hilfe bei einer der Übungen oder Unterstützung für dein
erregtes Nervensystem benötigst, dann ruf mich einfach an, schreibst mir ein E-Mail oder du
kommst am besten gleich selbst an der Obermühlestrasse 13 bei mir in der Praxis vorbei.
Zusammen machen wir uns auf den Weg zu mehr Leichtigkeit, Beweglichkeit und
Entspannung.

Eine leichte, bewegte und entspannte Zeit wünscht dir
Karin